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Plastikfrei einkaufen ist eigentlich nicht möglich, wenn man nicht zu den Privilegierten gehört, die einen Unverpackt-Laden in ihrer Nähe haben. Plastik vermeiden ist daher schon ein sehr gutes Ziel, aber durchaus auch eine Herausforderung.
Mit Einführung der Gelben Tonne, wurde uns wohl allen schlagartig deutlich, wie viel Plastik wir bei jedem Einkauf mit nachhause bringen. Oftmals absolut sinnlose Umverpackungen, für die es nachhaltige Alternativen gäbe, oder die gänzlich unnötig sind, locken durch vermeintliche Sauberkeit oder mit verführerischer Bildgestaltung, die nur ein Ziel hat: „Kauf mich!“
Bio Bananen in Plastiktüten, Gurken eingeschweißt, Kartoffeln in Plastiknetzen (früher waren die aus Baumwolle, – wem ist nur der Unfug eingefallen, das zu „verschlimmbesssern“?!), Brottüten mit Sichtfenster, usw. …. Die Liste ließe sich leider endlos fortsetzen.
Wir alle sind entsetzt über die schlimmen Bilder, wie sehr unsere Meere und deren Bewohner unter unserer Wohlstands-Plastik-Flut leiden und welch katastrophale Auswirkungen diese hat. Aber hat dieses Entsetzen auch Konsequenzen?!
Das EU-Parlament hat nun endlich gehandelt und wenigstens einen kleinen, aber dennoch wichtigen Schritt getan. Es wurde für ein Verbot von Einwegartikeln wie Plastiktrinkhalme, Wattestäbchen, Plastikgeschirr und -besteck, sowie Ballonhalter und Rührstäbchen gestimmt.
Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wie wir wissen (sonst würden wir uns nicht vegan ernähren) auch kleine Schritte sind Schritte in die richtige Richtung. Meine Hoffnung ist, dass man in einigen Jahren den Kopf darüber schüttelt, wie viel Plastik von uns verbraucht wurde und es ganz normal geworden ist, Alternativen zu nutzen. Ebenso natürlich, dass man dann nicht mehr nachvollziehen kann, wie viel Fleisch heutzutage auf den Tellern landet.
Was kann ich als Verbraucher tun?
Natürlich sollte man nach Alternativen suchen, was aber zugegebenermaßen nicht immer einfach ist und man letztlich nicht immer die Zeit und auch nicht immer die nötige Lust hat.
Hier ein paar erste Tipps, die ihr sehr leicht umsetzen könnt, ohne großen Aufwand. Und wie gesagt … Kleine Schritte sind auch Schritte!
Stoffnetze und Brotbeutel
Eine sehr schöne Alternative sind z.B. »Stoffnetze für den Obst- und Gemüseeinkauf und Brotbeutel aus Baumwolle. Ich habe die von »ECO YOU und finde sie richtig klasse. Ihr findet an jedem Netz ein Etikett, auf dem vermerkt ist, wie viel Gramm der Beutel wiegt, damit ihr nicht das Beutelgewicht mitbezahlen müsst. Es gibt sie in verschiedenen Größen und somit seid ihr für den Einkauf immer gut ausgestattet.
Trinkhalme aus Glas
Seit ich »Glastrinkhalme verwende, kann ich gar nicht mehr verstehen, warum ich das nicht schon sehr viel früher gemacht habe. Sie sind wirklich super und fühlen sich im Mund sehr viel angenehmer an, als die bunten Plastikteile ;-) In der Anschaffung sind sie absolut nicht mehr teuer und sie halten ewig. Ihr braucht auch keine Hygiene-Bedenken haben, mit den dünnen Bürsten die mitgeliefert werden, kann man sie perfekt reinigen.
Wattestäbchen
Ich bin schon vor Jahren auf »Bio-Wattestäbchen mit Bio-Woll-Watte, mit einem umweltfreundlichen Papierschaft umgestiegen. Die kann man komplett plastikfrei kaufen, dann sind sie aber leider mindestens doppelt so teuer, oder man nimmt z.B. die von dm oder Rossman, im Karton mit (leider) kleinem Plastiksichtfenster) für € 0,99 / 200 Stück. Da hänge ich gleich noch einen Tipp mit dran: es gibt von »ECO YOU auch tolle »waschbare Abschminkpads aus 100% Baumwolle! Damit kann man dauerhaft die Plastik-Umverpackung der Wattepads sparen.
Alternative zum Plastik-Einweggeschirr
Einweggeschirr – wer braucht denn sowas? Doch, es gibt Situationen, da kommt man nicht drum rum. Z.B. bei Veranstaltungen ist es oftmals nicht anders möglich, als auf Einwegprodukte zurück zu greifen.
Hier gibt es mittlerweile auch wunderbare Alternativen. Angefangen vom ganz einfachen Papierteller, der leider oft durch Plastikteller abgelöst wurde. »Besteck bekommt man aus Holz. Ich verwende es für unseren Kuchenverkauf zugunsten unseres Tierheims. »Teller, Becher, Schalen etc., kann man z.B. aus Palmblättern oder Zuckerrohr kaufen.
Wie ihr seht, es ist gar nicht so schwer, einen kleinen Beitrag für unsere (Um)Welt zu leisten und dazu muss man gar nicht viel verändern.
Ich hoffe, die Tipps haben euch geholfen und ich würde mich freuen, wenn ihr mir in die Kommentare schreibt, was ihr davon eh schon umgesetzt habt und was ihr in Zukunft ändern möchtet.
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Ich habe vor 2 Jahren ja angefangen mit bewußter für “Plastikfasten” zu interessieren und ich bin erstaunt wieviel da geht: Also bei mir fängt es an, dass ich zu Hause esse, nicht unterwegs. Sollte ich morgens dochmal keine Zeit für’s Frühstück haben, packe ich mir mein Müsli oder mein Brot in ein wiederverwendbares Behältnis. Ich liebe es auf dem Weg zur Arbeit noch was zu Trinken dabei zu haben. Das ist bei mir ein MUß und hier greife ich NATÜRLICH auf einen Thermobecher zurück. Ich finde die Preise für To-Go-KAffee/Tee eh ziemlich überteuert, daher mache ich mir mein Getränke zu Hause und fülle es ab und nehme es mit. Da ich mich ja vegan ernähre ist es für mich schwer in der Mensa oder in der näheren Umgebung was zu Essen zu finden, was mich satt macht, gesund ist und nicht dauerhaft meinen Geldbeutel strapaziert. Meist ist es so, dass ich Reste von meinem Abendessen in eine Lunchbox packe. Sollte ich abends nicht gekocht haben, ist aber z.B. ein Salat, ein Sojajoghurt mit Obstpüree, ein Obstsalat oder was auch immer schnell zusammengeworfen und in ein Behältnis abgefüllt. Essen gehen, statt Take away. Auch ich habe nicht jeden Abend lust zu kochen, aber ich gehe dann lieber essen, setzt mich in ein Restaurant mit Porzellangeschirr und Besteck, als dass ich mir etwas aus in Alu-/Styrophor-Schalen mit Papierservierten und in eine Plastikstüte gesteckt hole. Da vermeidet man sehr viel Müll. Beim Einkaufen kann man auch einiges machen: z.B. Versuchen einen Markt zu besuchen, bei dem man die Ware lose kaufen kann oder man hat in der Nähe z.b. einen Obst-/Gemüseladen. Da gehe ich dann mit meinen Taschen hin und packe mir alles dort rein oder eben z.B. gleich in meinen Einkaufskorb ohne die Plastiktüten zu nutzen. Bei Dingen wie z.B. Ketchup, Senf, Öl, Essig etc. greife ich zu Glas, statt zu tuben oder Plastikflaschen. Viele diese Dinge kann man aber z.B. ein einem verregneten Wochenende oder einem freien Tag oder ähnliches selbstmachen. Gerade jetzt im Winter kaufe ich ich viel TK Obst um eine größere Vielfalt an Obst in meinem Frühstück zu haben. Wenn man hier auf Kartonverpackungen, statt auf die TK-Obstvariante in den Tüten zurückgreift hat man auch schon wieder eine bessere Wahl getroffen. Putz und Waschmittel, hier kann man z.B. viel machen, es gibt Waschpulver die Kartons und nicht in Plastikflaschen oder diesen Tüten verkauft werden, Viele Putzmittel lassen sich durch organische und biologiesche Dinge schnell selbermachen, z.b. mit Essig, Waschsoda, Natron und Co kann man sehr viele gute Putzmittel herstellen, die nicht nur Plastikverpackungen vermeiden, sondern auch nicht so massive Chemiekeulen für die Umwelt sind. Hygiene: Ein Stück Seife, statt Duschgel aus dem einer Plastikflasche, Haare waschen mit Roggenmehl oder Haarseife, statt mit Shampoo aus Plastikflaschen, Mentruationstassen statt Tampons, die alle einzeln in Plastikverpackt sind, Kosmetiktücher, statt Packet mit Taschentücher, … etc. So das wäre es auf’s Erste was ich mir so einfällt und an dem ich dran bin es umzusetzen.
Liebe Silke,
WOW!!!! Was für ein toller und ausführlicher Kommentar. Danke dir für die wertvollen Anregungen!
Als kleiner Tipp für dich noch: Es gibt auf dem Blog eine Kategorie “Vegan to go“, evtl. ist da für dich auch die ein oder andere Idee dabei.
Internetten Gruß´
Barbara
Danke für Deine Anwort und den Link, gehe dann gleich mal stöbern!
Mir ist noch was eingefallen, ich bin beim Sprudel wieder auf Glasflaschen umgestiegen! Weg von PET;-)
Ja, das bin ich schon vor Jahren. Jetzt, wo mein Sohn nicht mehr hier wohnt, muss ich sie zwar selbst schleppen, aber da bin ich absolut konsequent. :-)
Wir versuchen stets Verpackungen zu vermeiden. Allerdings fällt dennoch bei jedem Einkauf immer noch viel zu viel an unnötigen Umverpackungen an, die eigentlich sofort im Müll landen. Gerade die Bio Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind oftmals zusätzlich in Plastik verpackt, was für mich dann wenig biologisch erscheint…
Seid mehreren Jahren kaufe ich inzwischen Brot, Baguette und Brötchen in selbst genähten Stoffbeuteln. Nach einigen Startschwierigkeiten bei unserem Lieblingsbäcker klappt es nun aber problemlos. Selbst im Urlaub habe ich diese Beutel stets dabei und es gab bislang nie Probleme.
Gemüse und Obst kaufe ich fast immer “lose”, auch wenn sich nicht jede Kassierin freut, alles einzeln auf die Waage legen zu müssen. Kleinere Teile wie Zwiebeln und Kirschen wandern in einen selbst geähten Stoffbeutel mit Netzeinsatz, damit man sieht was drin ist. Milch und Joghurt gibt es, wie Getränke, nur in Pfandflaschen. Allerdings habe ich pflanzliche Milch und Joghurt bislang noch nirgendwo in Pfandgläsern entdeckt… Falls jemand diesbezüglich einen Tipp hat, gerne!
Käse kaufe ich mittlerweile nach Absprache mit den Mitarbeitern und Geschäftsleitung nur in mitgebrachten Dosen. Aber auch hier klappt es vegan nicht, da es diese Artikel nur in Plastikverpackungen an der Kühltheke gibt.
Auf Schulveranstaltungen und Klassenfesten ist es bei uns seit Jahren üblich, dass sich die Familien ihre Becher, Teller und Besteck von zu Hause mitbringen. Das klappt erstaunlich gut und spart doch zum Ende hin etliches an Müll, was bei Einweggeschirr sonst anfallen würde. Alles eine Frage der Gewohnheit :-)
Ich finde, die Politik müsste mehr Verbote aussprechen, wie bsp. Einweggeschirr verbieten, Plastiktüten ebenfalls und auch den Einwegpfand u.v.m. und das möglichst schnell.
Liebe Grüße,
Sabine
Liebe Sabine,
danke, dass du so viel machst und uns teilhaben lässt!
Das finde ich ganz super!
Internetten Gruß
Barbara
Danke für den interessanten Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll. Eine Freundin von mir nutzt zum Einkaufen nur noch Stoffnetze und Brotbeutel. Besonders interessant ist aber der Tipp zu Trinkhalmen: dass es auch Trinkhalme aus Glas gibt, ist eine besonders interessante Idee, um Plastikmüll zu vermeiden.
Ja stimmt, ich verwende sie seit Jahren.
Danke für den netten Kommentar!
Internetten Gruß
Barbara
Das ist wirklich eine Herausforderung. Wenn ich einkaufen gehe achte ich da schon wirklich drauf. Ich nehme immer einen Rucksack mit, obwohl die Plastiktüten a mittlerweile eh verboten sind. Aber auch beim Obst sollte man auf die keien Plastiktüten verzichten. Jetzt gerade zur Coronazeit ist der Einzelhandel aber wieder auf die glorreiche Idee gekommen, alles wieder in Einnmal Plastik Gedöns zu verkaufen. Wirklich schlimm
Ja, gerade jetzt ein Thema mit zwei Seiten, zumal es leider Leute gibt, die alles angrapschen und dann zurücklegen. Damit habe ich momentan ein noch größeres Problem, als sonst schon.
Ich kann verstehen, wenn man dann doch auf verpackte Lebensmittel zurückgreift. Eine schwierige Entscheidung.